Inhaltsverzeichnis
- Marketingmaßnahmen an Feiertagen
- Definition: Emotional Marketing
- Emotional Marketing: Warum Feiertage für Unternehmen wichtig sind
- Love Brand: die strategische Nutzung von Emotional Marketing
- Die Rolle der Emotionen
- Unterbewusste Kaufentscheidungen
- Emotional ansprechende Werbebotschaften
- Wie nutzen wir Emotional Marketing für unsere Arbeit?
- Diese Quellen dienten uns als Inspiration
Mit dem 14. Februar startet jedes Jahr das erste große „Marketing Event“ des Jahres. Ein Beispiel für eine gelungene Valentinstagskampagne ist die von M&M’s. Ein persönliches Liebesgeständnis erfordert oft Mut, wie uns der Werbespot der Marke veranschaulicht, als Red nicht fähig ist, “I love you” zu sagen. Als kreative Alternative bietet die Süßigkeitenmarke die Möglichkeit eines Liebesgeständnisses mit personalisierten M&M’s an. Diese Idee verspricht praktisch Erfolg in der Liebe und löst beim Publikum Emotionen wie Empathie, Freude und Hoffnung aus. Was wir aus dieser Kampagne definitiv mitnehmen: Je besser Emotionen an die potenzielle Kund:innenschaft vermittelt werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine langfristige Kund:innenbeziehung und die Etablierung einer eigenen Love Brand. Wir erklären, wie das funktioniert!
Marketingmaßnahmen an Feiertagen
Feiertage sind eine sehr gute Gelegenheit für Unternehmen, ihre Botschaften kreativ zu gestalten und eine emotionale Bindung zu ihren Zielgruppen aufzubauen. Insbesondere zu den großen Feiertagen des Jahres, natürlich aber auch an Tagen wie Valentinstag oder Halloween, werden Emotionen gezielt in Marketingstrategien eingesetzt. Vor allem auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und Facebook, auf denen die Unternehmen ein näheres Verhältnis zu Ihren Kund:innen bereits aufgebaut haben oder gerade dabei sind. Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass rund 90 Prozent der Kaufentscheidungen unterbewusst getroffen werden.
Besonders im Trend und von zahlreichen Unternehmen genutzt, ist das Emotional Marketing. Diese Strategie zielt darauf ab, eine starke emotionale Verbindung zu den Kund:innen aufzubauen. Doch was steckt genau dahinter und wie können Unternehmen Feiertage nutzen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen effektiv zu bewerben?
Definition: Emotional Marketing
Ganz einfach gesagt: Emotional Marketing ist im Prinzip nichts anderes als eine gut durchdachte Marketingstrategie, die auf die Erzeugung von Emotionen abzielt.
Diese strategische Herangehensweise hat das klare Ziel, unterbewusst die Kaufentscheidungen der Kund:innen zu beeinflussen. Emotionen spielen bei jeder Art von sozialer oder geschäftlicher Entscheidung eine Schlüsselrolle. Sie äußern sich in verbalen, mimischen und textlichen Äußerungen. Wenn Menschen sprechen, interagieren und schreiben, vermitteln sie Emotionen. Um eine emotionale Bindung zu Verbraucher:innen herzustellen, bedient sich Emotional Marketing an verschiedenen Mitteln wie Farben, Musik und Storytelling. Die Verwendung von Farben und Erzeugung fesselnder Geschichten ist ein besonders wichtiger Punkt, da diese Elemente maßgeblich das Empfinden der Kund:innen beeinflussen.
Emotional Marketing: Warum Feiertage für Unternehmen wichtig sind
Feiertagsverkäufe sind für jedes Unternehmen ein lukratives Geschäft. Ob Aktionen wie Black Friday, Feiertage wie Valentinstag oder der Beginn der Weihnachtszeit – jede Angelegenheit bietet die Chance, neue Zielgruppen anzusprechen, die Verkäufe zu erhöhen, langfristige Kund:innenbindungen zu schaffen und eine Love Brand zu etablieren.
Was ist eine “Love Brand”?
“Love Brand” ist ein Begriff für eine Marke, die eine starke emotionale Bindung zu ihren Kund:innen aufgebaut hat. Diese Bindung geht über reine Kund:innenzufriedenheit hinaus und führt zu einer tiefen, oft leidenschaftlichen Verbundenheit und Loyalität der Verbraucher:innen zur Marke.
Love Brand: die strategische Nutzung von Emotional Marketing
Es haben sich zwei verschiedene Strategien entwickelt, um den Verbraucher:innen die gewünschte Botschaft in den Kopf zu setzen – die funktionale und die emotionale Strategie. Während funktionale Kommunikation detaillierte Informationen und logische Argumente präsentiert, zielt emotionale Kommunikation darauf ab, gefühlsbedingte Reaktionen bei den Verbraucher:innen hervorzurufen.
Unternehmen setzen auf kreative und thematisch angepasste Marketing-Kampagnen, die sich auf den jeweiligen Feiertag beziehen. Diese Kampagnen beinhalten passende Visuals, Farben und Geschichten, die mit dem jeweiligen Feiertag in Verbindung stehen.
Diese gut durchdachten Botschaften sollen nicht nur Produkte bewerben, sondern auch eine emotionale Resonanz bei den Rezipient:innen auslösen und so eine tiefere emotionale Bindung wecken.
Geschichten, die viele Emotionen ansprechen, vermitteln Werte, Missionen und den Nutzen von Produkten auf eine Weise, die bei Kund:innen eine tiefere Verbindung zur Marke schaffen.
„Die emotionale Aufladung einer Marke ist erfolgsentscheidend. Fast 90% der Befragten sind davon überzeugt, dass es für den Erfolg einer Marke sehr wichtig ist, emotional aufgeladen zu sein.“
Olga Tereschenko, Holger Geißler: Studie von YouGov und Supersieben, 2015
Auch die Nutzung von Social-Media-Plattformen spielt beim Emotional Marketing eine wesentliche Rolle. Unternehmen teilen festliche Inhalte, interagieren mit ihren Kund:innen und streben eine größere Reichweite an. Durch die kreative und emotionale Umsetzung der Kampagnen sprechen Unternehmen die Menschen auf einer tieferen, oft unterbewussten, emotionalen Ebene an. Die unterbewusste emotionale Ebene eines Menschen kann man gezielt mit unterschiedlichen Messages in verschiedenen Formaten erreichen. Erinnern wir uns nochmal an die M&M’s Valentinstagsbotschaft: M&M’s nimmt die universellen Themen von Liebe, Zuneigung und der manchmal damit verbundenen Verletzlichkeit auf, indem sie Charaktere wie Red in den Mittelpunkt rücken. Trotz seiner Schüchternheit bei der Offenlegung von Gefühlen wird Red für viele zu einer Identifikationsfigur. Durch die Platzierung ihrer charakteristischen Schokolinsen-Figuren in Szenarien, die tief verwurzelte menschliche Emotionen und Beziehungen reflektieren, vermittelt M&M’s eine resonante und gefühlvolle Botschaft. Diese menschlichen Züge in den bunten Schokolinsen-Figuren schaffen eine direkte emotionale Brücke zum Publikum, verstärkt durch Humor und Leichtigkeit.
Durch das Einweben dieser Elemente in eine Geschichte, die sich mit der Herausforderung des Ausdrückens von Gefühlen auseinandersetzt, positioniert sich M&M’s nicht nur als Marke, die Unterhaltung bietet, sondern auch als Teil der persönlichen und emotional bedeutsamen Momente im Leben der Menschen. Die Botschaft ist klar: M&M’s versteht die Bedeutung dieser Momente und möchte sie mit einer Prise Humor und Wärme bereichern.
Die Rolle der Emotionen
Im Fokus des Emotional Marketings steht die Erzeugung positiver Gefühle. Unsere Emotionen sind zeitlich begrenzt – vorher und nachher befinden sich Menschen entweder in einem neutralen oder einem anderen emotionalen Zustand. Wie Emotionen wie Freude oder Angst ausgelöst werden, lässt sich lerntheoretisch erklären: Reize dienen als Auslöser und Emotionen sind die Reaktionen darauf. Diese Reaktionen sind äußerst vielfältig und variieren von Person zu Person. Verschiedene Ereignisse können ähnliche emotionale Ausdrücke hervorrufen, während ein und dasselbe Ereignis bei verschiedenen Personen unterschiedliche Emotionen wecken kann. Ein einzelner Vorfall, ein bestimmtes Wort oder sogar ein spezifisches Geräusch oder ein Duft haben die Kraft, starke Emotionen in uns zu wecken. Die Art und Intensität dieser Emotionen werden maßgeblich von unseren individuellen Erfahrungen, Einstellungen, Denkweisen und unserer Wahrnehmung beeinflusst.
“When businesses tap into the emotions of their customers, they create a deeper connection between their brand and their audience.”
Pooriya K. Connecting with Your Customers: The Power of Emotional Marketing, LinkedIn, 2023)
Unterbewusste Kaufentscheidungen
Oft denken wir, dass wir die Kontrolle haben, wenn wir Kaufentscheidungen treffen – das Gegenteil scheint letztlich der Fall zu sein. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass wir uns hauptsächlich von Emotionen, persönlichen Gefühlen oder Erfahrungen leiten lassen und nicht von Fakten oder gut durchdachten Entscheidungen ausgehen – insbesondere in der festlichen Jahreszeit oder an besonderen Feiertagen, wenn emotionale Faktoren verstärkt werden.
Die Feiertage sind oft mit Erinnerungen an vergangene Feste und gemeinsame Erlebnisse verbunden. Feiertagskampagnen, die auf nostalgische Elemente setzen, können das Unterbewusstsein der Kund:innen dazu bringen, positive Gefühle mit der Marke zu verknüpfen. Gleichzeitig nutzen diese Kampagnen häufig den sozialen Druck und das Bedürfnis nach dem Gemeinschaftsgefühl, indem sie gezielte Handlungsaufforderungen wie „Teilen Sie die Freude“ oder „Gemeinsam feiern“ in ihren Botschaften platzieren.
Wie oben schon erwähnt: Eine mächtige Strategie besteht darin, Geschichten zu erzählen, die die Atmosphäre einfangen und gleichzeitig die Werte und Produkte einer Marke in Szene setzen. Diese Art von Geschichten hat die Kraft, sich tief in unserem Unterbewusstsein zu verankern und eine emotionale Reaktion zu erzeugen.
Emotional ansprechende Werbebotschaften
Bildhaftes Storytelling ist ausschlaggebend für emotional ansprechende Werbung. Eine solche Kampagne schafft nicht nur Unterhaltung, sondern verankert auch die Marke in den persönlichen Erlebnissen und Träumen der Kund:innen.
Die bloßen Funktionen eines Produkts sind oft nicht ausreichend, um die Verbraucher:innen vollständig von einem Kauf zu überzeugen. Einzigartige Erlebnisse sollten in den Fokus gerückt werden, sei es durch die Hervorhebung exklusiver Merkmale der Produkte oder die Schaffung unvergesslicher und emotionaler Kund:innenerlebnisse. Man sollte das Gefühl von Besonderheit und Einzigartigkeit erzeugen, um potenzielle Kund:innen zu inspirieren, Teil einer einzigartigen Markengeschichte zu werden.
Die kreative Integration von Musik und Klang in Werbebotschaften verstärkt die emotionale Resonanz enorm. Ein bewegender Soundtrack kann nicht nur die Atmosphäre intensiver machen, sondern auch eine nachhaltige Verbindung zwischen dem Produkt und den Gefühlen der Kund:innen schaffen.
Feiertagskommunikation: Leitfragen für die Kampagnenplanung und -umsetzung
Folgende Fragen sollten im Voraus diskutiert werden:
- Wann beginnt man mit der Kampagne / Kommunikation?
- Was soll kommuniziert werden?
- Wie soll kommuniziert werden?
- Wo soll kommuniziert werden?
- Welche Emotionen möchte man mit der Kampagne auslösen?
Zu beachten:
- Das Gefühl steht immer im Vordergrund.
- Das Produkt muss dieses Gefühl durch eine Botschaft widerspiegeln
- Nicht die Vorteile eines Produktes aufzählen, sondern den Mehrwert für Kund:innen
- Eine emotionale Geschichte erzählen, die die Zielgruppe anspricht.
Wie nutzen wir Emotional Marketing für unsere Arbeit?
Unsere Aufgabe bei moskito ist es, emotionale Botschaften für unsere Kund:innen zu entwickeln und umzusetzen. Der Schlüssel liegt darin, die Kernwerte der Zielgruppe und der Marke zu verstehen sowie Botschaften zu entwickeln, die diese Werte widerspiegeln und emotional aufladen. Visuelle Elemente, persönliche Erzählungen und ansprechende Inhalte, die spezifische emotionale Reaktionen hervorrufen, können die Erinnerung an eure Marke stärken und die Kund:innenbindung vertiefen.
Diese Quellen dienten uns als Inspiration
Jomel Alos, Francis Jude Alcantara: Spiralytics: 21 Statistics That Prove Emotional Marketing Works, URL: https://www.spiralytics.com/blog/statistics-prove-emotional-marketing-works/ (Stand: 08.02.2024)
Scott Magids, Alan Zorfas, Daniel Leemon: Harvard Business Review: The New Science of Customer Emotions, URL: https://hbr.org/2015/11/the-new-science-of-customer-emotions (Stand: 08.02.2024)
Daniel Cano: Magazin marketing.ch: Die 6 besten Werbespots zum Valentinstag, URL: https://marketing.ch/content-marketing/das-sind-die-6-besten-werbespots-zum-valentinstag/ (Stand: 06.02.2024)
Pooriya K.: Connecting with Your Customers: The Power of Emotional Marketing: LinkedIn, URL: https://www.linkedin.com/pulse/connecting-your-customers-power-emotional-marketing-pooriya-khorshidi/ (Stand: 08.02.2024)
Number Institute of Market Decision, URL: https://www.nim.org/forschung/uebersicht-forschungsprojekte/forschungsprojekt/was-die-stimme-verraet-emotionen-und-der-soziale-austausch-von-erfahrungen (Stand: 08.02.2024)
Olga Tereschenko, Holger Geißler: Eine Studie von YouGov und Supersieben 2015: Marke und Emotion: Die Entdeckung der emotionalen Wissenslücke, URL: https://d25d2506sfb94s.cloudfront.net/r/52/YouGov-Supersieben-Studie_Die-Entdeckung-der-emotionalen-Wissensluecke.pdf (Stand: 07.02.2024)
Impulse zur Macht der Stimme
Warum empfinden wir manche Stimmen als angenehm? Was macht es mit uns, wenn wir eine vertraute Stimme hören? Und wie können wir das für Marken nutzen?