Interviewbild von Account-Direktion Petra Grashoff, Kaffeetrinkend in einem Gespräch

Petra aus der Strategie im Interview

Schon 20 Jahre bei moskito! Jetzt erzählt uns Petra aus der Strategie, wie sich der Job in all den Jahren wandelte und wieso ihr großartiger Teamgeist wichtiger ist als ein eigener Tennisplatz …

Moin Petra! Wo geiht die dat?
Du hast erzählt, dass du Plattdeutsch sprechen kannst. Erzähl mal: Wie hast du das gelernt und sprichst du im Alltag viel Platt?

Gelernt habe ich Plattdeutsch quasi von allein. Meine Großeltern haben mit meinen Eltern und ihren Geschwistern Platt gesprochen. Auf Geburtstagen, wenn alle acht Geschwister plus Anhang da waren, habe ich mir keinen Namen gemerkt – aber Plattdeutsch gelernt (lacht). Verstehen kann ich es also sowieso, weil es mir nie fremd war und sprachlich konnte ich es einfach gut nachahmen.

Im Alltag braucht man Plattdeutsch nicht mehr so oft. Aber meine Mutter freut sich immer, wenn ich ihr eine WhatsApp auf Plattdeutsch schreibe. Ich glaube, Platt war eine Zeit lang uncool, aber jetzt finden es viele gut, dass man es noch kann.

Du bist schon 20 Jahre bei moskito! Eine ganz schön lange Zeit. Gibt es manchmal trotzdem noch etwas Neues im Job, das dich überrascht?

Der Job als solcher hat sich in der Zeit wahnsinnig verändert und wandelt sich kontinuierlich. Ich musste selbst ziemlich flexibel bleiben, besonders durch digitale Themen, die dazu gekommen sind. Vor moskito habe ich im Eventmanagement gearbeitet, da hatte noch nicht jeder ein Handy und wenn ich nicht das Handy meines Chefs mitnehmen konnte, musste ich auf dem Event ein Büro mit Telefon einrichten. Das kann man sich heute nicht mehr vorstellen! Die Mediennutzung im Allgemeinen hat sich stark verändert und auch wie man mit den Zielgruppen umgeht. Diese Wandelbarkeit und Flexibilität muss man auch selbst mitbringen, wenn man in der Branche alt werden will.

Und wenn man in einer Agentur arbeitet, kommt dazu, dass man viele Unternehmen und Branchen von innen sieht. Man lernt unterschiedlichste Unternehmenskulturen und Geschäftsfelder kennen, das ist auch spannend. Und bei aller Ähnlichkeit der Projekte, die wir betreuen, ist das, was dabei für die Kund:innen rauskommt, immer ein Unikat.

Und was hat dich all die Jahre bei moskito gehalten?

Ich bin von Natur aus eine treue Seele. Und ich finde, dass wir es über all die Jahre geschafft haben, einen großartigen Teamgeist zu erhalten. Ich glaube, dass sehen auch Kund:innen und Partner:innen. Und das ist was Besonderes! Ich sehe viele Unternehmen von innen, wo das ganz anders ist und Ellenbogen-Kultur herrscht. Das gibt es bei uns nicht. Wir haben es irgendwie immer geschafft, ein aufrichtiges Miteinander zu haben. Der Teamspirit war auch ein Grund, warum ich bei moskito angefangen habe. Hier gibt es bestimmte Werte, die wir leben. Und das finde ich wichtiger als Karriere und Kohle – oder einen eigenen Tennisplatz zu haben (lacht).

Du bist oft beim ersten Treffen mit neuen Kund:innen für moskito dabei. Wie können dich Kund:innen am besten zu einer Zusammenarbeit überzeugen?

Mir ist es wichtig, dass unsere Partner:innen an einer echten Problemlösung interessiert sind. Wir sind nicht die Agentur für Schminke – wir gehen gerne an die Substanz! Das heißt, dass die Kund:innen ein Thema wirklich bearbeiten und nicht nur überschminken möchten. Außerdem müssen sie wertschätzend und menschlich sein, aufrichtig und auf Augenhöhe und das auch mit den eigenen Mitarbeiter:innen und der Zielgruppe. Und Humor wäre schön. Wenn man mit dem Kund:innen lachen kann, dann bricht das schnell das Eis und man kann auf einer anderen Ebene zusammenarbeiten.

Und wie überzeugst du Kund:innen von moskito?

Ich glaube, das kriegen wir mit viel Erfahrung hin. Wir führen schon sehr lange Marken und haben schon sehr viele Gespräche dazu geführt. Wir haben Erfahrung und unterschiedlichste Referenzen gesammelt. Und unseren Teamgeist verkaufen wir den Kund:innen sozusagen mit. Die merken auch, dass das bei uns ein ganz sympathischer Haufen ist. Das sind die zwei Hauptpunkte: Erfahrung und Authentizität.

Genug von der Arbeit. Du hast erzählt, dass du den Ausdruck „Zeit vertreiben“ komisch findest, denn Zeit sollte man nicht vertreiben. Womit verbringst du denn gern deine Freizeit?

Den Ausdruck finde ich so absurd – Zeit vertreiben. Die Zeit, die uns gegeben ist, sollten wir schon nutzen, denn die ist sowieso viel zu schnell rum. Ich habe das umgekehrte Problem: Mir macht alles so viel Spaß, dass weder meine Arbeitszeit ausreicht noch meine Freizeit. Ich mache Musik, verbringe viel Zeit mit Heimwerken und Renovieren, indem ich irgendwas baue oder repariere. Ich reise gern, wandere und koche. Ich habe einen großen Freundeskreis, eine große Familie und das will auch alles gepflegt werden. Zu Hause haben wir immer den Disput, was wichtiger ist: die Quality-Time oder der Haushalt. Ich bin immer eher für die Quality-Time.

Du hast erzählt, dass du gern einmal ein Buch schreiben willst. Wovon würde das handeln?

Gute Frage. Ich sammle immer Ideen in einem Büchlein, aber wovon es konkret handeln soll, weiß ich noch nicht. Ich glaube, dass es ein witziges Buch wird und trotzdem einen ernsthaften Kern enthält. Im weitesten Sinne wird es mit dem Zusammenleben von Menschen zu tun haben. Jeder meint ja heutzutage, er wäre der Mittelpunkt des Universums und so viele Mittelpunkte kann kein Universum haben (lacht). Wenn man mal überlegt, wie lange die Erde und die Kreaturen darauf schon existieren und wie wenig Zeit davon der Mensch in Anspruch genommen hat, muss man ja mal sagen, dass wir eigentlich ziemlich unwichtig sind. Irgendwie wird es mit diesem Thema zu tun haben.

Wenn du dir eine Superkraft aussuchen könntest, welche wäre das?

Das ist schon sehr schwierig, sich für eine zu entscheiden. Ich glaube, eine gute Superkraft wäre, Menschen beruhigen zu können. Wenn man einfach durch Anwesenheit eine Situation deeskaliert oder jemanden die Angst nehmen kann oder so. Es gibt zu viel Wut mittlerweile zwischen den Menschen. Und alle nehmen sich selbst so wichtig und respektieren die anderen nicht mehr. Mit dieser Gabe würde man für mehr Sachlichkeit und Respekt sorgen. Ob das eine richtig tolle Superkraft ist, weiß ich nicht, aber das wäre schon gut.

Und zum Schluss: Was muss man noch unbedingt über dich wissen?

Weiß ich nicht. Alle sagen, ich wäre eine Klugscheißerin. Das reicht ja eigentlich schon als Info. Ich weiß gern Sachen. Und ich liebe Essen. Kochen habe ich schon erwähnt, aber Essen finde ich auch super (lacht). Ich glaube, insgesamt bin ich ein sinnesfreudiger Mensch – ein Genuss-Mensch.

Danke für das spannende Interview, Petra! Wir freuen uns, irgendwann dein Buch lesen zu können und auf deine nächsten 20 Jahre bei moskito.