Bachelorarbeit abgegeben, Vertrag unterschrieben, nach Südamerika gereist und nebenbei einen Umzug gewuppt: Unsere neue Projektleiterin Anna ist ein Energiebündel und absolutes Organisationstalent! Uns hat sie verraten, was sie während ihrer Reise erlebt hat …
Während unserer Speeddates hast du uns verraten, dass du schon in einigen Agenturen gearbeitet hast. Was ist dir denn in deinem Arbeitsalltag besonders wichtig?
Mir ist guter Teamzusammenhalt sehr wichtig und dass man offen und ehrlich miteinander reden kann. Ich hatte es in der Vergangenheit oft, dass alle in den Feierabend gegangen sind und ich mit einer Herausforderung allein dastand. Mir ist es daher besonders wichtig, dass man Probleme gemeinsam angeht und auch gemeinsam Lösungen findet. Und natürlich, dass die Leute cool sind! Ich bin kein Fan von Kostümen und Anzügen, sondern mag es eher locker.
Du hast uns erzählt, dass du vor Kurzem in Südamerika warst. Was hast du dort denn eigentlich gemacht?
Alles Mögliche! Ich hatte das Gefühl, dass ich einfach nochmal raus muss. Eigentlich wollte ich während des Studiums als Erasmus für längere Zeit woanders leben. Dafür habe ich mich drei Mal beworben, durch Corona hat das alles aber nicht geklappt. Daher ging ich nach dem Studium für eine Weile auf Reisen.
Costa Rica, Guatemala, Mexiko und Kuba: Während deiner Reise hast du viele Orte besucht! Welcher hat dir denn am besten gefallen und warum?
Schwierige Frage! Kuba ist auf jeden Fall raus, weil es den Leuten unheimlich schlecht geht und ich mich daher nicht so wohl gefühlt habe. Costa Rica war cool, aber sehr teuer. (zögert) Guatemala und Mexiko liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In Guatemala ist vor allem die Westküste mit den schwarzen Vulkansteinstränden megaschön! Aber wenn ich so darüber nachdenke, ist Mexiko der schönste Ort gewesen! Dort waren wir auf der Isla Holbox, eine autofreie Insel, die man innerhalb von 10 Minuten komplett erkunden kann. Meine Schwester und ich haben mit einer Freundin in einem Hostel direkt am Strand übernachtet und dort einfach eine megatolle Zeit!
Und was war dein schönstes Erlebnis während deiner Reise durch Südamerika?
Die Yogalehrer:innen-Ausbildung war auf jeden Fall etwas Besonderes, sowas macht man ja nicht jeden Tag. Irgendwann hat man während der Reise zu viele weiße Strände gesehen und auch Partys gehören irgendwann nicht mehr zu den Highlights. Die Ausbildung selbst war zwar megaanstrengend, aber nach drei Wochen hatte sich die Gruppe zu einer kleinen Familie entwickelt. Das war einfach ein megaschönes Erlebnis! Rückblickend betrachtet fing meine Reise mit dem Highlight direkt an.
Eben sagtest du, dass du eine Ausbildung zur Yogalehrerin während deiner Reise gemacht hast. Wie kam es dazu?
Ich kann irgendwie nicht ins Blaue reisen und brauche ein konkretes Ziel. Da es ja mit dem Auslandssemester nicht geklappt hat, ich aber nochmal wegwollte, musste ich mir einfach ein Ziel suchen. Da ich gern Yoga mache, habe ich recherchiert, wo ich eine Ausbildung zur Yogalehrerin machen kann. Guatemala ist es dann geworden, weil man dort auch günstig leben kann. Ich habe daher nicht lange gefackelt und die Gelegenheit einfach beim Schopfe gepackt!
Lass uns nochmal beim Thema Yoga bleiben. Hast du irgendwelche Tipps für uns? Und gibt es Übungen, die besonders gesund oder knifflig sind?
(lacht) Atmen! Ganz tief in den Bauch atmen! Damit kriegt man eine Menge weg, oder zumindest geht es einem etwas besser. Es hilft bei Kopfschmerzen, bei Bauchschmerzen und bei Übelkeit. Atmen hilft eigentlich bei allem.
Vom Viertel in die Neustadt: Kurz nachdem du von deiner Reise wiedergekommen und zu uns gekommen bist, hast du noch mal eben on the fly einen Umzug organisiert. Wie war das für dich? Superstressig oder easy peasy?
Der Umzug war superstressig! Einfach, weil ich so blöd war und dachte: „Hey, ich habe noch anderthalb Wochen, bis der neue Job anfängt. Da habe ich ja noch Zeit.“ Alle meine Freunde haben gearbeitet, also habe ich das allein gemacht und meiner ehemaligen Mitbewohnerin geholfen, die auch ausgezogen ist. Reibungslos lief das Ganze leider nicht: Ständig ist mir etwas auf den Fuß gefallen oder ich habe mir den Kopf irgendwo angestoßen. Das allerdümmste war aber das Auto, denn der Kofferraum klemmte. Ich kann nicht mehr mitzählen, wie oft Passanten mir den Tipp gegeben haben, ich solle den doch mal öffnen, damit nicht alles herumsteht. Es war zum Teil einfach zum Heulen, aber im Nachgang betrachtet auch witzig.
In Bremen gilt die ungeschriebene Regel: Wer einmal ins Viertel zieht, bleibt am liebsten auch im Viertel. Wie kam es dazu, dass du dich für die Neustadt entschieden hast?
Die Wohnung, die mein Freund und ich gefunden haben, ist einfach meganice! Ich habe plötzlich eine 20 qm große Dachterrasse und nur noch einen 10-minütigen Weg zur Arbeit. Insgesamt hat es also einfach gut gepasst. Mit meinem Fahrrad bin ich im Zweifel ja auch schnell wieder im Viertel. Versteht mich nicht falsch: Das Viertel werde ich schon vermissen. Aber ich brauche ab und zu einfach einen Tapetenwechsel (zwinkert).
Wir haben außerdem erfahren, dass du eine Zwillingsschwester hast, die auch in Bremen wohnt. Wie sind bei euch die Rollen verteilt? Bist du der gute oder eher der böse Zwilling?
Ich glaube, wir wechseln uns in beiden Rollen ganz gut ab. Ich bin, glaube ich, immer eher diejenige gewesen, die etwas aus der Reihe tanzt. Lisa war dagegen immer etwas organisierter: Sie war besser in der Schule, hat Angefangenes immer durchgezogen und nichts ewig vor sich hergeschoben. Ich habe stattdessen gern Sachen ausprobiert, Entscheidungen auch wieder geändert oder Ideen verworfen. Insgesamt bin ich eher die Kreative, sie ist dafür die Witzigere. Das sagen alle – und ein bisschen nervt mich das auch (lacht). Aber unterm Strich ähneln wir uns in ganz vielen Dingen.
Danke für das spannende Interview, Anna! Wir freuen uns schon sehr auf die Arbeit mit dir (und die ein oder andere Yoga-Session).